Geboren am 19.Dezember 1882 zu Frankfurt a.M. als Sohn des dortigen spanischen Konsuls, Romanisten, Rechtsanwaltes und Literaten Ludwig Braunfels (1810 – 1885, Übersetzer des Nibelungenliedes und des Don Quixote) und dessen zweiter Ehefrau Helene geb. Spohr (1846 – 1920), Großnichte des Komponisten Ludwig Spohr. Als jüngster der 4 Kinder absolvierte er in Frankfurt das Humanistische Gymnasium. |
1889 | 1.überliefertes Lied: “Der Alpenkönig“ |
1895 | Schüler am Hoch’schen Konservatorium: Theorie bei Iwan Knorr, Klavier bei James Quast (Lehrer und Schwiegervater Pfitzners). |
1901 | beginnt er das Studium der Nationalökonomie und der Rechte an der Universität Kiel. Daneben übt und improvisiert er am Klavier und beginnt eine Übersetzung des Ödipus. |
1902 | Wechselt er zur Universität München. Die künstlerisch so anregende Atmosphäre dort und das überwältigende Erlebnis einer “Tristan“-Aufführung veranlassen ihn, das Berufsziel zu ändern. |
1902-03 | Musikstudium in Wien: Klavier bei Theodor Leschetitzky, Theorie bei Karl Nawratil (Lehrer Arnold Schönbergs) |
ab 1903 | Kompositionsunterricht bei Ludwig Thuille in München. |
28.1.1904 | Erster öffentlicher Klavierabend in München. Zugabe: Improvisation nach einem Thema aus dem Publikum. |
1905 | Erste Besuche im Hause des Bildhauers Adolph von Hildebrand, wo er dessen jüngste Tochter Bertel als Verlobte von Wilhelm Furtwängler kennen lernt. |
21.1.1909 | Uraufführung der „Symphonischen Variationen über ein altfranzösisches Lied“ op.15 in Lübeck unter Hermann Abendroth. Weitere Aufführungen in Dresden, Wien, Berlin (Hausegger) und München (mit Hans Pfitzner als Dirigenten). |
25.3.1909 | Uraufführung der Oper „Prinzessin Brambilla“op.12 nach ETA Hoffmann im Staatstheater Stuttgart unter Max von Schillings. |
5.5.1909 | Heirat mit Bertel von Hildebrand. |
2.6.1910 | Uraufführung der „Offenbarung Johannis“op.17 für Tenor-solo, Doppelchor und großes Orchester in Zürich unter Volkmar Andreae. |
9.1.1911 | Uraufführung der „Serenade“ op.20 für kleines Orchester in München unter Ernst Schuch. |
20.11.1911 | Uraufführung des Klavierkonzertes op.21 in Berlin, Solist Walter Braunfels, Dirigent Siegmund von Hausegger. |
1913 | Beginn der Komposition der Oper „Die Vögel“ nach Aristophanes. |
1915 | Mitbegründung der Neuen Schule für angewandte Rhythmik in Hellerau bei Dresden. Walter Braunfels wird als Soldat eingezogen. |
1917 | Fronteinsatz, Verwundung, Konversion zum Katholizismus |
1920 | Uraufführung der „Phantastischen Erscheinungen eines Themas von Berlioz“ op.25 in Zürich unter Volkmar Andreae. Weitere Aufführungen in Frankfurt unter W. Furtwängler, in Leipzig unter A. Nikisch sowie in München, Berlin und New York unter Bruno Walter. |
30.11.1920 | Uraufführung der Oper „Die Vögel“ unter Bruno Walter in München. Es folgen fast 50 Aufführungen allein in München, weitere in Berlin, Wien, Stuttgart, Köln, etc. etc. |
28.2.1922 | Uraufführung des „Te Deum“ op.32 unter Hermann Abendroth im Gürzenich zu Köln. Nahezu 100 weitere Aufführungen, u.a. in München und Wien unter Bruno Walter. |
1924 | Uraufführung der „Don-Juan-Variationen“ op.34 für gr. Orchester in Leipzig (Furtwängler). Weitere Aufführungen: Frankfurt(Clemens Krauss) und Dresden (Fritz Busch). |
15.11.1925 | Uraufführung des „Don Gil von den grünen Hosen“op.35 in München unter Hans Knappertsbusch. Weitere Auff.: Leipzig, Stuttgart, Wien. |
1925 | W.B. wird als Gründungsdirektor der 2.Preußischen Musikhochschule nach Köln berufen (zusammen mit Hermann Abendroth) |
22.3.1927 | Urauff. von „Präludium und Fuge“ für gr. Orchester op.37 in Köln unter H. Abendroth. |
26.1.1930 | Urauff. der Oper „Galathea“ op.40 in Köln unter E. Szenkar. Im gleichen Jahr in Berlin. |
2.3.1933 | Entlassung aus allen Ämtern. Notverkauf des Kölner Hauses, Umzug nach Godesberg, Rückzug aus dem öffentlichen Musikleben. |
1933 | Komposition der „Adventskantate“ (Beginn des Kantaten-Zyklus: “Das Kirchenjahr“) |
1933-1935 | Komposition der Oper „Verkündigung“ nach P. Claudel op.50 |
Der aus allen Ämtern entlassene Walter Braunfels in Muzot (1935)
1934-1937 | Komposition der Oper „Der Traum ein Leben“ op.51 nach Grillparzer. |
2.3.1937 | Treffen mit Bruno Walter in Holland, der die Oper „Der Traum ein Leben“ für Wien annimmt, was durch die Annektion Österreichs 1938 verhindert wird. |
1937 | Spätherbst: Übersiedlung nach Überlingen am Bodensee. |
1938-1943 | Komposition der Oper „Szenen aus dem Leben der hl. Johanna“ Eigener Text nach den Prozessakten von 1431. |
5.12.1938 | Verbot jeglicher öffentlicher musikalischen Betätigung durch die Reichsmusikkammer. |
1943/44 | Komposition der Streichquartette op.60 und 61. |
1945 | Komposition des Streichquintetts fis-moll op.63 |
12.10.1945 | Wiedereinsetzung als Direktor der staatl. Musikhochschule in Köln. |
26.9.1946 | Uraufführung des Konzertstücks für Klavier und Orchester in Hamburg unter E.Jochum, Solist: Walter Braunfels. |
1948 | Braunfels wird Präsident der Musikhochschule. |
4.4.1948 | Uraufführung der Oper „Verkündigung“ nach Claudel in Köln unter Helmut Schnackenburg mit Trude Eipperle als Violaine. |
4.4.1949 | Uraufführung der „Sinfonia brevis“ op. 69 in Köln unter Günter Wand. |
20.3.1950 | Ursendung der Oper „Der Traum ein Leben“ im H.R. in Frankfurt. Leitung Kurt Schroeder. W. Braunfels zieht sich wieder nach Überlingen zurück. |
19.1.1952 | W. Braunfels gibt sein Abschiedkonzert als Pianist mit Bachs D-Dur Toccata. Beethovens op.111 und Liszts Bearbeitung der Orgel-Fantasie und Fuge g-moll. |
19.12.1952 | Festkonzert zum 70.Geburtstag unter Günter Wand: „Berlioz-Variationen“ und „Te Deum“ in Köln. |
22.2.1954 | Ursendung der Ballade für das Fernsehen: “Der Zauberlehrling“ nach Goethe op.71 im NWDR Hamburg unter Schmidt-Isserstedt. |
19.3.1954 | Walter Braunfels stirbt in Köln. |